Heute ging unser Wecker wieder sehr früh gegen 4:30 Uhr. Im Dunklen haben wir das Schiff verlassen und sind an der Anlegestelle von einer Pferdekutsche abgeholt worden.
Die Fahrt ging ca. 15 Minuten durch die Stadt von Edfu. Hier gab es wieder ziemlich viele sehr schmutzig Ecken. Für die Uhrzeit war schon überraschend viel auf der Straße los. Die ganzen Bäcker waren bereits fleißig am Werk und haben schon einige Abnehmer gefunden.
Am Tempel angekommen, haben wir erfahren, dass wir noch 20 Minuten vor den geschlossenen Kassen warten müssen und waren davon erstmal nicht so begeistert. Nach kurzer Zeit haben wir dann aber gemerkt, warum wir schon so früh los sind. Von Minute zu Minute sind die Leute hinter uns mehr und mehr geworden.
Als sich die Tore (bzw. Drehkreuze) vom Zugang zum Tempel dann öffneten, gab es eine regelrechte Menschenflut, die auf das Gelände gedrängt hat. Musa hat uns dann wieder die wichtigsten Infos gegeben. Da es ja noch recht früh und dementsprechend auch dunkel war, war der Tempel wirklich beeindruckend beleuchtet, auch im Inneren. Doch kurz bevor wir drinnen fertig waren ging das Licht aus und man hat fast nichts mehr gesehen 😅 Für alle, die nach uns gekommen sind, war das ziemlich blöd, für uns ok. Wir sind als nächstes nach draußen, wo es inzwischen schon hell genug war, sodass man alles erkennen konnte. Auch hier gab es nochmal einige Erklärungen, vor allem zu den Reliefs, die den Kampf zwischen Horus und Seth abbilden. Edfu war lange die Hauptstadt des Königreichs, aber hat bis heute den Ruf als Stadt der Konflikte.
Nach der Besichtigung ging es mit der Kutsche wieder zurück zum Schiff. Bei Tageslicht hat man wesentlich deutlicher gesehen, wie die Stadt aussieht. Die Straßen sind sehr schmutzig, die Häuser größtenteils baufällig und die Leute haben einen recht armen Eindruck gemacht. Am Straßenrand gab es für die Schulkinder von einem mobilen Stadt etwas zu Essen, bevor es dann in die Schule ging.
Auf dem Schiff ging es für uns dann erstmal an‘s Frühstücksbuffet, was nach den Bildern, die wir wenige Minuten davor noch gesehen haben, einen ziemlich faden Beigeschmack hatte. Auch wegen unseres Magens konnten wir das Frühstück nicht wirklich genießen.
Während des Frühstücks hat das Schiff schon wieder abgelegt und es ging weiter in Richtung Luxor. Die Fahrt dauerte ca. sieben Stunden, was uns eigentlich sehr gelegen kam, denn dann hatten wir mal ein bisschen Zeit um zu entspannen, vom Sonnendeck aus das Nilufer zu beobachten und den Pool dort zu testen (ja, wir hatten tatsächlich auf dem Schiff einen Pool - total verrückt).
Nach dem Mittagessen und einem kurzen Powernap ging es dann mit Musa in einem Minibus weiter zum Tempel von Karnak, der mit ca. 30 Hektar als größter Tempel in Ägypten zählt. Baubeginn war ca. 2000 v. Chr. Das besondere an der Tempelanlage ist, dass sie bis zur Herrschaft der Römer immer wieder durch unterschiedliche Könige erweitert wurde. Dort haben wir auch Obelisken und eine Säulenhalle mit unglaublich gut erhaltenen farbigen Reliefs gesehen.
Am frühen Abend haben wir dann noch den Luxor-Tempel in Luxor besichtigt, der sich wirklich mitten in der Stadt befindet. Während dem Sonnenuntergang war hier das Licht wirklich schön…langsam waren wir uns aber einig, hatten wir nun auch genug Tempel gesehen, weshalb unsere Motivation, jede Ecke zu erkunden, langsam abnahm 😅
Zum Abendessen ging es natürlich wieder zurück auf‘s Schiff und da wir am nächsten Morgen mal wieder recht früh raus mussten, sind wir nur noch ein bisschen auf‘s Deck hoch, haben Sterne geschaut und dann früh in‘s Bett - voller Vorfreude auf den nächsten Tag.