Nachdem wir heute kein großes Programm hatten und gestern auch wieder relativ spät in‘s Bett gekommen sind, haben wir heute ausgeschlafen. Beim Frühstück war es dann schon warm genug, draußen zu essen - mit einem wahnsinnigen Blick auf die Pyramiden. Wir haben uns heute beide für das „local“-Frühstück entschieden, mit Falafel, Bohnenmus, Frischkäse, Aubergine, Pommes und Brot - also eigentlich ein ganzes Mittagessen 😂
Danach sind wir in‘s „Grand Egyptian Museum“ und haben dort 4h verbracht. Es gab richtig viel zu sehen und vor allem der Audio-Guide hat dabei geholfen, nochmal die gesamte Geschichte des Landes von ca. 3100 BC bis 500 AD zu verstehen. Vor allem beim „Old Kingdom“ war sehr beeindruckend, wie weit die Zivilisation damals schon war. Es gab fein gefertigten Schmuck, Töpferei, Bier und bald auch schon die erste Schrift, die am Anfang hauptsächlich für die Verwaltung genutzt wurde. Auch das Gebäude selbst ist wirklich sehenswert. Die offizielle Eröffnung ist erst am 1. Nov und wir hatten wirklich Glück, dass wir überhaupt rein konnten, da es von 15. Okt bis zum 1. Nov für die Vorbereitungen der Eröffnungswoche nochmal geschlossen wird.
Dann ging es nochmal kurz zurück zum Hotel. Von dort aus wurden wir dann von einem Fahrer von unserer Tour abgeholt und zur „Upper Egypt Train Station“ gefahren, wo wir in den Nachzug „eingecheckt“ haben. Die Kabine für zwei Personen ist zwar relativ klein, aber für eine Nacht locker ausreichend. Kurz nach der Abfahrt wurde an die Tür geklopft und das Abendessen serviert - nicht ganz Flugzeugniveau, aber ok. Nebenbei lief auf dem iPad ZDF Magazin Royal. Nach dem Essen wurden vom Personal die Betten heruntergeklappt. Leider nicht wirklich sauber und auch relativ hart. Wir hatten aber sogar ein kleines Wachbecken in der Kabine das zum Zähneputzen ausreicht. Vor dem schlafen haben wir aus dem relativ staubigen Fenster die vorbeiziehenden Orte beobachtet, soweit möglich. Die Moscheen waren alle beleuchtet, teilweise auch relativ wild, weil bunt und blinkend 😂 Noch schnell den Wecker auf 7:30 Uhr gestellt und dann haben wir versucht auf der insgesamt 14 stündigen Fahrt in den Süden nach Assuan zu schlafen. Die Betonung liegt hier hauptsächlich auf „versucht“, denn der Zug ist doch ziemlich unruhig gefahren. Das in Kombination mit ausgeprägtem Gehupe und einigen ziemlich wilden Bremsmanövern hat dann dazu geführt, dass die Nacht nicht wirklich erholsam war.
Fun-Fact: Der Wagen war aus „Weste-Germany“ und wurde von der Messerschmidt GmbH in Donauwörth gefertigt - also schon ein etwas älteres Modell, was man z. B. auch an den Toiletten (wenn klappte auf, waren die Schienen sichtbar) bemerken konnte.