Giza und Cairo
Tour mit Kareem und nochmal Markt (und eine abenteuerliche Rückfahrt)

Nach einer mittelguten Nacht (Moskitos haben genervt und man hat ziemlich viel Lärm von der Straße gehört), mussten wir uns mit dem Frühstück beeilen, weil wir schon um 8:30 Uhr für unsere Tour abgeholt wurden. Leider war das Frühstück eher ein Reinfall - wir hätten das „local“-Frühstück nehmen sollen, das probieren wir morgen mal.

Pünktlich um 8:30 Uhr wurden wir dann von Kareem abgeholt, der uns bis abends begleitet hat. Als erstes ging es zu den Pyramiden. Das Areal, das quasi als Freilichtmuseum betrieben wird, ist riesig, weshalb zwischen den einzelnen Stationen auch Busse fahren. Zunächst haben wir von Kareem im Hauptgebäude eine kurze Einführung über die Geschichte von Ägypten bekommen. Leider war sein Englisch manchmal etwas schwer verständlich…das sollte sich dann auch durch den ganzen Tag ziehen, was der ganzen Tour einen leichten negativen Touch gegeben hat.

Nach einer kurzen Busfahrt, sind wir bei einem Aussichtsplateau ausgestiegen und konnten ein paar Fotos knipsen. Dort wollte man uns noch eine Kammel/Pferdekutschen-Tour aufschwatzen (Kareem, der immer meinte, wir sollten niemanden trauen hat bei diesen „Angeboten“ leider selber ganz gut mitgemischt), wir haben aber aufgrund von Berichten im Internet über schlechte Behandlung der Tiere und dem hohen Preis von $20 pro Person abgelehnt.

Der zweite Stop war wieder ein Aussichtspunkt, dieses Mal schon sehr nah an den Pyramiden. Kareem hat uns nochmal mit weiteren Infos versorgt (wir sind uns leider nicht sicher, ob alles wirklich so gestimmt hat) und darauf bestanden ein kleines Foto-Shooting zu machen. Danach sind wir ein paar Meter zur Dritten (und kleinsten Pyramide) gelaufen - für diese hatten wir nämlich eine Eintrittskarte und konnte in das Innere.

Nach ein paar (nicht mehr originalen) Holzstufen nach oben, ging es über den Eingang erstmal ziemlich weit nach unten in das Innere der Pyramide. Der Gang nach unten war super eng und man musste die ganze Zeit gebückt gehen. Außerdem ist der Eingang auch gleichzeitig der Ausgang, weshalb uns die ganze Zeit auch Menschen entgegen gekommen sind. Unten angekommen konnte man erstmal wieder stehen, musste dann aber nochmal durch einen Tunnel und über eine weitere Rampe in die eigentliche Grabkammer. Dort war alles leer und leider hab es auch keine Infos, was dort mal drin war. Trotzdem war die Erfahrung die $5 Eintritt wert.

Wieder draußen ging es weiter zur Cheops Pyramide. Dort haben wir (trotz Verbot) auf der untersten Reihe Platz genommen und Kareem hat und nochmal mit weiteren Infos versorgt. Auf dem Weg zum Ausgang haben wir noch die große Sphinx gesehen. Insgesamt haben wir also 3 Stunden 20 Min bei den Pyramiden verbracht - Kareem meinte, dass die meisten eher 1 1/2 - 2h bleiben würden 😅

Danach ging es zu einem Papyros-Geschäft, wo wir freundlich empfangen wurden. Uns wurde gezeigt, wir früher Papyros hergestellt wurde und wir haben einen Hibiskustee bekommen. Anschließend hatte man (natürlich) die Möglichkeit Papyros zu kaufen.

Da es nun schon relativ spät war und wir noch nichts gegessen hatten wurden wurden wir zu Koshary Abo Tarek gefahren - ein fünfstöckiges Gebäude, in dem nur ein Gericht verkauft wird: eine Schale mit Nudeln, Reis, Linsen und Tomatensoße, die mit Kichererbsen und Röstzwiebeln verfeinert werden kann. Das Essen war tatsächlich ziemlich lecker und als Nachspeise gab es noch Milchreis.

Gestärkt ging es weiter in‘s Egyptian Museum (das alte) in dem wir eine Tour von Kareem bekommen haben. Auch hier war es teilweise leider schwer ihn zu verstehen und auch hier waren wir uns bei ein paar „Fakten“ nicht ganz sicher, wie standhaft diese bei einem Faktencheck gehalten hätten.

Nachdem Museum ließen wir uns leider noch zu dem Besuch eines Kleidungsladen überreden, der „original egyptian Cotton“-Kleidung verkauft hat - allerdings zu völlig überzogenen Preisen, weshalb wir den Laden auch schnell wieder verlassen haben. Einzig die frische Zitronenlimo dort war sehr gut 😅

Statt am Hotel haben wir uns dann von dem Fahrer nochmal in die Innenstadt fahren lassen und sind von dort mit einem Uber nochmal zum Markt. Wir wollten eigentlich in das älteste Café Kairos, aber dort war uns viel zu viel Trubel, weshalb wir nochmal dem dem Café von gestern sind. Danach sind wir einmal die Straße „Al Moez Ldin Allah Al Fatmi“ lang gelaufen, in der ein unglaublicher Trubel herrscht. Die Rollen, Motorräder und kleinen Autos, die durch die Menschenmengen fahren, haben da nicht unbedingt zur Entspannung beigetragen.

Am Ende der Straße sind wir in die Moschee von „al-Hakim bi-Amr Allah“, in der es super ruhig war. Im Innenren war ein wahnsinnig großer Platz, komplett leer mit glattem Steinboden, über den wir (natürlich) ohne Schuhe gelaufen sind. Da es inzwischen dunkel war, war die Stimmung dort wirklich besonders.

Der Hunger hat uns dann schließlich aber doch wieder nach draußen getrieben. Da es gar nicht so einfach war fleischloses Essen zu finden, waren wir mutig und haben uns etwas von der Straße geholt und vor der Moschee gegessen. Wir hatten ein Brot mit Hackfleisch, zwei mit Nutella und danach noch einen Maiskolben frisch vom Feuer. 

Danach sind wir nochmal ein bisschen durch den Markt, eigentlich nur auf der Suche nach einer Toilette und sind dabei in einer sehr spannenden Ecke gelandet. Dort wurden nur Küchenutensilien allerdings in allen Größen verkauft. Da ich schon seit Längerem nach einem Falafelportionierer gesucht habe, bin ich kurzer Hand mit einem Bild in ein paar Läden und nach 5 Minuten bin ich nun stolzer Besitzer von einem Falafelportionierer 😁 Der Verkäufer war sehr überrascht, dass ich verhandelt habe und hat mich deshalb spaßeshalber gefragt, ob ich Ägypter sei xD

Irgendwann hatten wir schließlich wieder den Ausgang erreicht, doch leider haben wir kein Uber bekommen, deshalb haben wir nochmal den „local-Bus“ für 20EGP genommen, der uns zum Opera Place gefahren hat. Von dort ging es dann schließlich mit Uber wieder zurück zum Hotel, allerdings hat die Fahrt aufgrund des vielen Verkehrs fast eine Stunde gedauert, also waren wir wieder erst relativ spät im Bett.