Beim Frühstück gab es eine wilde Mischung aus süß und herzhaft. Es gab Waffeln und Gebäck, aber auch Falafel, Bohnen und warmes Gemüße. Zum Trinken natürlich Tee, Kaffee, aber auch Guavensaft oder eine Art Hibiskustee.
Nach dem Frühstück sind wir wieder mit Uber zur Muhammad-Ali-Moschee gefahren. Diese ist auch unter den Namen Zitadelle oder Alabasta-Moschee gekannt. Nach kurzer Überlegung haben wir uns entschieden einen Guide zu nehmen. Dieser hat uns uns dann einmal durch den ganzen Komplex geführt und viele spannende Fakten erzählt - auch generell über Ägypten und auch die aktuelle politische Lage. Es gibt sehr viel Korruption in Ägypten. Das Land ist eig. sehr reich (jedes Jahr 30 Mrd. Einnahmen durch die Förderung von Gold, 20 Mrd. durch Baumwollen, vor dem Gaza Krieg ca. 25 Mrd durch Tourismus - diese Einnahmen haben sich seitdem halbiert), doch der Reichtum beschränkt sich auf wenige Menschen.
Die Moschee selbst ist wirklich einmalig und sehr beeindruckend. Von dem Plateau aus hat man heute bis zu den Pyramiden gesehen. Der Ausblick war wirklich faszinierend, weil man in alle Richtungen nur Stadt gesehen und nach dem Pyramiden die Wüste gesehen hat.
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Danach sind wir wieder mit Uber weiter zum Khan El-Khalili Bazar. Dort war erstmal echt viel los auf der Straße, aber eine Querstraße in den Markt, wurde es schon viel ruhiger. Hier haben wir uns dann auf die Suche nach etwas zum Mittagessen gemacht. Das ursprünglich geplante Restaurant hat uns aber ziemlich abgeschreckt, weil dort nur Touristen waren. Als wir dann eine Ecke weiter im Handy nach Alternativen gesucht haben, hat uns ein Mann angesprochen und meinte, wenn wir Hunger hätten, könnten wir uns hier einfach etwas an der Straße holen, es ist Freitag, das sei kostenlos. Er hat es uns gezeigt, das war Brot mit einer Feta-Creme, Tomaten, Gurke, Koriander und Gewürzen. Anfangs etwas skeptisch, haben wir es probiert und es war echt lecker. Zum Essen haben wir uns neben ein paar Locals gesetzt. Da die Leute, die das Essen verteilten fertig werden wollten, hat uns der Mann gleich jeweils nochmal ein Brot mit Füllung in die Hand gedrückt xD Somit hatten wir auch gleich Mittag gegessen.
Im Anschluss sind wir auf eine Tasse Tee in eine Art Teehaus und haben etwas die Füße entspannt. Dann ging es weiter. Wir wollten eigentlich zur Al Azhar Moschee, diese war aber leider geschlossen. Allerdings ging dort auf der anderen Seite der großen Straße ein anderer Markt los. Dort waren wesentlich mehr „Locals“ und wir haben etwas rein geschnuppert. Allerdings hat uns schon nach ca. 2 Minuten ein Mann angesprochen und wir hatten keine große Wahl und sind ihm gefolgt. Mit ihm sollten wir dann auch die nächsten 1 1/2 Stunden verbringen.
Zuerst sind wir über den Markt. Dort ist ähnlich wie in Marokko viel Fleisch einfach im Freien gehangen. Hühner waren in kleinen Käfigen, es gab große Obst und Gemüsemärkte.
Danach sind wir weiter in eine kleine Moschee, dort durften wir (gegen eine kleine Spende von 200EGP) sogar auf das Minarett. Von dort hatten wir eine super Aussicht über die Innenstadt.
Dann ging es weiter durch den Stoff-Markt, zu einem kleinen Gewürzladen, wo wir wieder einen Tee getrunken und etwas (überteuerte) Gewürze gekauft haben (Kardamom, Oregano, Kurkuma). Dann ging es noch in einer Ecke, in der viel Spielbretter und Schatullen aus Perlmutt gefertigt wurden. Nun war unsere Zeit aber leider auch schon vorbei und wir mussten zurück in Richtung Hotel. Unser Guide hat uns dann kurzerhand in einen Local-Minibus für 10EGP pro Person gesteckt. Wir sind dann noch eine knappe Stunde durch die Innenstadt gelaufen. Dort haben wir einen kleinen Laden gefunden, in dem es Baklava und ähnliches süßes Zeug gab. Der Mann dort war wieder super nett und wir durften einiges probieren - alles sehr lecker.
Am Hotel haben wir noch eine kurze Pause mit Klaviereinlage gemacht und dann wurden wir auch schon für den Transfer in unser nächstes Hotel abgeholt.
Was uns generell an dem Tag aufgefallen ist: Es gibt sehr viele Kinder, die irgendwo gearbeitet haben. Egal ob beim Aufbau für eine Hochzeit bei der Zitadelle, oder als Tuk-Tuk-Fahrer, in Geschäften oder auch auf den Märkten/der Produktion von Ware). Auch die Sauberkeit war auf dem Lokal-Markt wesentlich schlechter als auf der anderen Seite. Die Menschen waren aber überall wirklich sehr nett und nie aufdringlich.
Auf der Fahrt in unser nächstes Hotel sind wir an mega vielen Plattenbauten vorbei gefahren (über die Stadtautobahn). Wir haben noch nie so viele Wohnungen auf so engem Raum gesehen (alle Gebäude mind. 10 Stockwerke) und wenig Fenster. Kurz vor dem Hotel haben wir dann auch das Great Egyptian Museum gesehen, welches wirklich groß ist und natürlich die Pyramiden.
Nach dem kurzen Check-In sind wir noch auf das Dach für die ersten Pyramidenfotos und dann wieder mit Uber zum Essen in eine Art Fast-Food Restaurant, allerdings mit Bedienung, die auch bei der Essenswahl super hilfreich war. Insgesamt haben wir zu zweit 11,66€ für einen Vorspeisenteller mit Brot (nach dem wir eig. schon Satt waren), zwei Hauptgerichte und zwei frische Mangosäfte bezahlt. Danach sind wir in der Ecke des Restaurant noch etwas rumgelaufen. Da wir noch Essen mitgenommen haben, wurden wir zwei Mal nach Essen gefragt, auch ein Straßenhund hat eine Chance nicht ungenutzt gelassen, aber ist schnell wieder abgezogen, als er gemerkt hat, dass es nicht zu holen gab. Dann sind wir wieder zurück zum Hotel.